Als Student*in nebenbei die Welt retten? Mit Enactus geht das.
Über das Enactus Netzwerk entwickeln Studierende an weit über tausend Universitäten weltweit Geschäftsideen für eine bessere Welt – und setzen sie im Anschluss unmittelbar um. Die deutschen Teams sind hier ganz vorne mit dabei.
Enactus möchte Studierende inspirieren, die Welt durch unternehmerisches Handeln nachhaltig zu verbessern. Und dies mit Wucht: Mit mehr als 72.000 aktiven Student*innen , 550 Unternehmen und 1.730 Hochschulen ist Enactus eines der weltweit größten Studierendennetzwerke – und vielleicht das größte Netzwerk für soziales Unternehmertum überhaupt.
Jährlich werden Ideen und Geschäftsmodelle in 3.800 Projekte weltweit umgesetzt. Student*innen aus 35 Ländern schließen sich in Projektgruppen zusammen und werden praktisch darin unterstützt, eigenständige soziale Unternehmen zu gründen. Alle Projekte nehmen Bezug auf die 17 Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen, mit einem Fokus auf Verbesserung der Lebensqualität von Menschen sowie Schutz und Erhalt unserer Umwelt. Dies wird unter anderem dadurch erreicht, dass die Teams Arbeitsplätze schaffen, Business Innovation voranbringen und neue Energie und Lösungen für den sozialen Impact Sektor liefern.
«Gemeinsam die Welt im Kleinen verbessern und dabei ein Teil des weltweit größten Netzwerks aus Studierenden, Unternehmen und Universitäten werden.» – Enactus Motto
Die Grundprinzipien von Enactus sind im Namen verankert. Enactus steht für den unternehmerischen Geist (ENtrepreneurial), den Gestaltungswillen (ACTion) sowie den kollaborativen Ansatz (US), als Studierende gemeinsam mit den Hochschulen und Unternehmen Lösungen für eine bessere Welt zu entwickeln.
In Deutschland gibt es Enactus an über 32 Hochschulen
Bereits seit 2003 ist Enactus auch in Deutschland vertreten und kann seitdem einen kontinuierlichen Zuwachs an Universitäten, Mitgliedern und Partnern verzeichnen – so sind inzwischen an rund 32 Hochschulstandorten Enactus-Teams aktiv, in denen sich rund 1.900 Studierende engagieren. Studenten können sich für die Aufnahme im Team bewerben, oder auch ein neues Team an einer Universität gründen. Mitwirken kann man dann an bestehenden Projekten, bei der Enactus-Vereinsarbeit selbst, oder indem man gemeinsam eine neue Idee in die Tat umsetzt. Die Projekte der jungen Innovatoren werden von ehemaligen Enactus-Team-Mitgliedern (Alumni), Professoren und Dozenten an den Hochschulen sowie Führungskräften und Experten aus namhaften Unternehmen und Institutionen beratend unterstützt und gefördert. Zum Beispiel finden von Sponsoren veranstaltete und finanzierte Wochenendworkshops zum Teambuilding, Coachings zu Finanzthemen oder Feedbackrunden für die Abschlusspräsentationen bei den Wettbewerben statt. Wenn ein Student die Hochschule verlässt, kann er als Alumni weiterhin im Enactus-Netzwerk mitwirken, jüngere Studenten und Projekte unterstützen und auch selbst von dem Netzwerk profitieren.
«Enactus stellt für mich die einzigartige Möglichkeit dar, universitäres Wissen mit praktischer Anwendung zu kombinieren und in Social Entrepreneurship umzusetzen.» – Julia Beck, ehemaliger Enactus Operations Vorstand
Zu den Partnern, Sponsoren und Förderern von Enactus Germany zählen Konzerne, mittelständische Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen wie KPMG, BASF, Ernst&Young, , Haribo, Franz Haniel & Cie, Villeroy&Boch, Procter & Gamble, Bahlsen, Peek&Cloppenburg, Allianz Global Investors, Deutsche Bildung AG und die GreenTech Awards.
Das Projekt Blauherz unterstützt ihre geistig behinderte
Näherin Rahel in ihrer Produktionsstätte.
Im Idealfall entsteht aus jedem Enactus Projekt ein selbständiges Unternehmen, das sich finanziell selbst trägt und ausgegründet wird. Anschließend besteht die Möglichkeit, dass das Projekt, beziehungsweise das Unternehmen, durch studentische Enactus-Teams flankierend begleitet wird. So ist beispielweise das Projekt „Blauherz“ vom Enactus Team aus Mannheim in eine Trägerorganisation der Diakonie eingebunden, über deren Werkstätten das nachhaltige Modelabel ihre Ware produziert. Die soziale Reiseplattform „Socialbnb“ wird aktuell vom NRW Wirtschaftsministerium finanziell gefördert und von der Duisburger Impact Factory dabei unterstützt, das passende Modell für eine Ausgründung zu finden.
Zahlreiche Unterstützer aus Wirtschaft und Wissenschaft
Bei der Suche nach ihren Partnern werden die Hochschulteams vom Dachverband Enactus Germany unterstützt. Um Studierende und Partner zu vernetzen finden neben den zahlreichen Workshops auch Wettbewerbe statt, wie beispielsweise der Enactus Startup Accelerator for Sustainable Business (ESA). Bei diesem Event werden Projekte in den Kategorien „Startup“ und „Innovation“ von mehr als 40 Unternehmensvertretern auf Grundlage eines Pitches und einer Q&A bewertet und platziert. Als Auszeichnung für ihre Arbeit erhalten die Teams monetäre Unterstützung und professionelle Coachings, die sie bei der Gründung unterstützen sollen.
Dieses Jahr wird das Event bei Franz Haniel & Cie. in Duisburg ausgetragen. Neben der Präsenzveranstaltung im beschränkten Personenkreis wird das Event gleichzeitig als Livestream allen Interessenten zugänglich gemacht. So soll der einzigartige Enactus-Spirit, der sich meist automatisch unter den gleichgesinnten Studenten und Partnern einstellt, auch in diesem Jahr aufrechterhalten werden.
Teamgeist auf (inter-)nationalen Wettbewerben
Dieser Spirit und Teamgeist beschränken sich jedoch nicht nur auf nationale Events – auch auf internationaler Ebene lebt das Enactus-Netzwerk von regelmäßigem Austausch und einem ‚sportlichen‘ Wettbewerb zwischen den Ländern. Das größte Highlight ist der jährlich stattfindende World Cup; das Prinzip ist angelehnt an sportliche Weltmeisterschaften: In unabhängigen Landeswettbewerben treten alle Universitätsteams des Landes mit ihren wirkungsvollsten Projekten gegeneinander an, und das Gewinnerteam darf das jeweilige Land beim festlichen World Cup repräsentieren. Das Format, die Regeln und die Kriterien der Juroren sind in jedem Land gleich.
«We celebrate diversity of culture, abundance of ideas and the synergy of cross-generational leadership in action.»
Bei den Wettbewerben kommen die Teams aber nicht nur zusammen, um ihre Projekte auf der Bühne vor Juroren aus Wirtschaft und Wissenschaft zu präsentieren, sondern auch, um sich auszutauschen und zu netzwerken. Auch ehemalige Enactus-Mitglieder sind als Juroren mit dabei und bleiben so Teil der Organisation.
Die Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung innerhalb der Teams und untereinander wird bei Enactus besonders hervorgehoben, und bei den Wettbewerben steht nicht nur das Gewinnen im Vordergrund, sondern auch die gemeinsame Leidenschaft dafür, das Beste zu geben, um Gutes zu bewirken. Die Stimmung ist positiv aufgeladen und elektrisiert, die Studenten geben alles, um sich im freundschaftlichen Wettbewerb mit den anderen zu messen.
Das Enactus Team aus Mannheim wurde beim
World Cup 2019 als eines der vier besten Teams gekürt.
Zu dem deutschen National Cup kamen letztes Jahr alle Hochschulteams aus Deutschland nach Wuppertal und präsentierten in der historischen Stadthalle ihre besten Projekte vor über 80 Unternehmensvertretern und 700 Studierenden. Das WDR Fernsehen hat live berichtet. Neben dem Gesamtsieger für die Projekte mit dem größten sozialen Impact, dem funktionalsten Business Model und der wirkungsvollsten Innovation, wird auch ein Gewinner in der Kategorie ‚Spirit of Enactus‘ gekürt. Das Team das am meisten Enthusiasmus und Begeisterung für ihr Projekt versprüht, wird mit diesem Award ausgezeichnet.
Der anschließende World Cup in San José, Kalifornien, bei dem alle Sieger der Landeswettbewerbe ihre Projektergebnisse präsentieren und in den Kategorien „Entrepreneurial Leadership“, „Business Principals“, „Innovation“ und „Impact” bewertet werden, folgt einem ähnlichen Schema. Getreu dem Motto #WeAllWin bietet das dreitägige Event zahlreiche Workshops, Podiumsdiskussionen und Networking-Veranstaltungen rund um die Themen Young Leadership, Nachhaltigkeit und verantwortliches Handeln in unserer Gesellschaft.
Aktueller Call to Action: „One Race Four Oceans“
Seit 2017 wird einmal jährlich ein internationaler Wettbewerb speziell zum Schutz der Meere, veranstaltet. Ob in der Ideenphase oder schon ein erfolgreiches soziales Business, in dem Wettbewerb „1Race4Oceans“ werden Enactus Teams aufgerufen, Dokumentationen ihrer Projekte, und einen 77-Sekunden-Film zu diesem Thema einzureichen. Im letzten Jahr machten 114 Projekte mit – von Algenfarmen, über Trinkwasseraufbereitung, bis zu Hygiene-Initiativen und Recycling von Müll im Meer und am Strand war durchweg alles vertreten. Bis zum 27. Oktober 2020 können jetzt weitere Teams ihre Vorschläge einreichen.
Während des ganzen Ocean Race gibt es eine Online-Plattform zum Austausch zwischen den Teams, sowie eine ‚Collaboration Session‘, um den Ideenaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Studenten und anderen Enactus-Playern zu fördern. Die Top-Filme bekommen einen Geldpreis von 3.000 Euro und werden international auf Enactus Social Media Kanälen verbreitet. Die fünf besten Teams dürfen ihre Projekte beim Enactus World Cup vorstellen und das Gewinnerteam bekommt 25.000 Euro Projektförderung.
In der Algenfarm beim Enactus Projekt Ex-Aqua
Die World Water Race-Projekte haben sich direkt auf rund 900.000 und indirekt auf 3,5 Mio. Menschen positiv ausgewirkt. In den letzten drei Jahren hat dies zur Gründung von mehr als 500 neuen Unternehmen, zur Schaffung von mehr als 1.825 Arbeitsplätzen und zu fast 715.000 USD an neuen Einnahmequellen geführt.
Neue Formate aufgrund der COVID-19 Pandemie
Aufgrund der COVID-19 Situation mussten in diesem Jahr sowohl der National als auch World Cup digital abgehalten werden. Enactus Germany kooperierte hierfür mit RTL und mietete ein Studio in Köln als Austragungs- und Übertragungsort des Landeswettbewerbs. Durch selbstgedrehte Videos der Teams, eine Selfie-Challenge während des Events und Moderatoren aus dem Enactus-Rahmen bot der Wettbewerb die gewohnt ausgelassene Stimmung. Auch Alumni, die aufgrund der räumlichen Distanz ansonsten nicht mehr teilnehmen hätten können, waren dabei, ließen ihre Enactus-Zeit wiederaufleben und gaben wertvolles Feedback an die präsentierten Projekte weiter. Der anschließende World Cup war ähnlich organisiert: Mit Livestreams, Key-Note Speakern, Networking Sessions und der Möglichkeit, die leidenschaftliche Arbeit aller Teams zu sehen wurde über drei Tage ein umfangreiches Programm geboten. Aufgrund der großen Zeitzonenunterschiede wurden die Projektergebnisse der Finalisten nicht live präsentiert. Stattdessen produzierten die Teams im Vorfeld ein Video, das dann von den Juroren in einem festgelegten Zeitraum eingesehen werden konnte und zusätzlich für die gesamte Community online zur Verfügung gestellt wurde.
Enactus Germany wurde dieses Jahr von der Universität zu Köln vertreten. Mit ihren Projekten „Save the Grain“ und „Socialbnb“ gewann das Team im Juni 2020 den National Cup und nutzte die Sommermonate, um sich auf den World Cup vorzubereiten. Während dieser Zeit entstand eine Präsentation, für die nicht nur das Kölner Team Zeit und Leidenschaft aufbrachte, sondern auch der Wettbewerbsgedanke hintenangestellt und deutschlandweit zusammengearbeitet wurde.
- „Save the Grain“, die sich mit der Getreideverschwendung in Togo aufgrund mangelnder Trocknungs- und Lagermöglichkeiten beschäftigen, entwickelte eine optimierte Version ihres solarbetriebenen und gemeinschaftlich nutzbaren Trockners. Damit konnten sie vor allem in der Kategorie „Innovation“ überzeugen und kamen ihrer Mission, Ernährungssicherheit für togolesische Subsistenzfarmer zu schaffen, einen großen Schritt näher.
- Das Startup „Socialbnb“ konzentriert sich hingegen nicht nur auf ein bestimmtes Impactfeld, sondern unterstützt weltweit die verschiedensten NGOs mithilfe ihrer Reiseplattform. Dabei verbinden sie die unterfinanzierten aber oft mit ungenutzten/potenziellen Übernachtungskapazitäten ausgestatteten NGOs mit jungen Reisenden, die nicht nur Urlaub machen, sondern gleichzeitig Engagement für unsere Gesellschaft unter Beweis stellen wollen. Die Touristen schlafen in zu Unterkünften umfunktionierten Räumen, zahlen dafür einen festen Preis direkt an die Hilfsorganisation und haben zudem immer die Möglichkeit, die lokale Arbeit der NGO kennenzulernen. Socialbnb verzeichnet inzwischen 32 Länder in seinem Repertoire, konnte sein Angebot an Schlafmöglichkeiten in den letzten 12 Monaten mit über 1000 Betten mehr als verdoppeln, und damit trotz Corona große Erfolge feiern. Obwohl es das Team nicht bis ins Finale geschafft hat, zieht es eine eindeutig positive Bilanz: Mehr Teamzusammenhalt, ein gewachsenes Partnernetzwerk, Inspiration von anderen großen Projekten, beispielsweise dem Siegerteam aus Ägypten, und viele neue Freundschaften begleiten die Kölner Studierenden nun in ein neues Semester.
Partnerschaft mit Gexsi
Wir freuen uns, dass wir bisher schon fünf Enactus-Projekte unterstützen konnten: Socialbnb und Pfandgeben, außerdem EinDollarBrille, Samaki Aquaponik sowie Liter of Light, über die ihr auf unseren Projektseiten mehr lesen könnt. Wir bei Gexsi sind inspiriert von der Vielfalt an Ideen und dem Engagement der jungen Entrepreneurs und wollen sukzessive mehr Enactus Teams unterstützen. Weitere Projekte sind bereits in der Planung. Das Enactus-Projekt Moufense hat den Runner-up Award der Gexsi Impact Challenge im Juli 2020 gewonnen und hat hiermit einen Slot auf der Gexsi Plattform gut. Darüber hinaus ist Gexsi Partner des Enactus Germany Startup Accelerators im November 2020.
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