11 Tipps für weniger Müll und mehr Naturschutz in der Küche

Nachhaltige Lebensmittel, clevere Küchentools, soziale Supermärkte und natürlich der gute alte Snack für zwischendurch: Wir haben für euch eine Liste voller inspirierender Sozialunternehmen zusammengestellt, die es euch erleichtern Ressourcen zu schonen und weniger Plastik zu verwenden.

Wir führen unsere Reihe fort – diesmal steht die Küche auf dem Plan!

Unsere Teammitglieder:innen versuchen schon fleißig auf einen nachhaltigen Haushalt zu achten. Dafür gehen wir regelmäßig auf die Suche nach Innovationen, die uns dabei helfen können. Und wir freuen uns immer wieder, wenn wir auf neue ungewöhnliche Ideen stoßen, die die Welt ein bisschen besser machen wollen. Eine wichtige Anmerkung an dieser Stelle: Da wir gemeinwohlorientiert arbeiten, verdienen wir an den vorgestellten Produkten nicht mit. Einige der Initiativen sind auf der Watchlist für unser Impact-Portfolio, das wir mit Hilfe der Einnahmen von Gexsi – der Internet Suchmaschine für eine bessere Welt unterstützen.

 

Beim Kochen / Kochen mit den richtigen Tools

Conflictfood – So schmeckt Frieden

Seit 2015 vertreibt das Sozialunternehmen Conflictfood hochwertige und fair gehandelte Lebensmittel aus Konfliktregionen. Dabei begibt sich das Team auf die Suche nach landestypischen Spezialitäten aus den Krisenregionen und handelt direkt und fair mit den Bäuerinnen und Bauern vor Ort. Die dürfen sich über eine gerechte Entlohnung ganz ohne Zwischenhändler:innen freuen. Gleichzeitig stärkt das Unternehmen mit ihrem Engagement die wirtschaftlichen Strukturen vor Ort, bekämpft mögliche Fluchtursachen an der Wurzel und schafft friedvolle Perspektiven. Im Sortiment befinden sich aktuell Safran aus Afghanistan, Tee und Kaffee aus Myanmar sowie Freekeh aus Palästina, einem Korn und echtem Superfood aus der Antike.

ChillChoc / Hemi – Hanfkakao und Hanfsamendrink aus Stuttgart

ChillCoc ist der erste Anti-Stress-Kakao und deine erholsame Pause im hektischen Alltag. Die vegane Bio-Trinkschokolade besteht aus einer Kombination aus Kakao und Hanf (CBD). Während der Hanf gemäß der gesetzlichen Regularien in Deutschland angebaut wird, stammt der Kakao aus Lateinamerika, wo die Bodenerosion ein zunehmendes Problem darstellt. Als studierte Physiker und Chemiker unterstützen zwei Mitgründer mit Wissensvermittlung vielfältige Projekte, um die maroden Böden wieder aufzuforsten und wieder fruchtbar zu machen. Denn mehr gesunde Böden bedeuten automatisch mehr gesunde Nahrung und Menschen!

Mit dem Hanfsamen-Drink Hemi findet sich ein weiterer Pionier auf dem Markt. Anstelle von Kühen, werden hier Hanfsamen gemolken. Somit ist der Bio-Drink eine tolle Alternative für all jene, die unter einer Nahrungsunverträglichkeit wie Gluten, Nüssen, Soja oder Laktose, leiden. Dabei ist der nährstoffreiche und geschmackvolle Hanf nicht nur ein wahres Superfood für die Menschen, sondern auch fürs Klima. Denn die Pflanze kann regional in Deutschland angebaut werden, bis zu zweimal mehr CO2 als Bäume binden und ebenfalls die Bodenqualität verbessern.

Hinter den beiden Marken steckt das Stuttgarter Start-Up „The Hempany”, dass sich auf die Produktion von nachhaltigen Lebensmitteln mit Hanf spezialisiert hat.

HALM – Wiederverwendbare Glasstrohhalme

Jeden Tag werden Unmengen an Plastikstrohhalmen weggeworfen. Dank der Verwendung der Glasstrohhalme von HALM wird täglich über eine Tonne Plastik gespart. Um es nicht nur dabei zu belassen, geht das Unternehmen den Umweltschutz noch weiter an: durch die „HALM Less Waste Initiative” spendet jedes der Sets an weltweite Cleanups und karitative Projekte. Die Glastrinkhalme sind im Vergleich zu den Alternativen aus Plastik, Edelstahl, Bambus oder Stroh absolut hygienisch, immer wieder verwendbar und geschmacksneutral. Zudem kommen sie ohne jegliche Weichmacher, Farbe und Blei aus, sodass man sich ganz dem unbeschwerten Genuss hingeben kann.

Links: © Conflictfood; rechts: © Hemi

Beim Einkauf

Robin Hood Store – Einkaufen gegen den Kapitalismus

Wusstest du, dass knapp ein Drittel eines jeden Euros, den man in konventionellen Supermärkten ausgibt, als Profit in den Taschen der Investor:innen landet? Der Bio-Supermarkt Robin Hood ist ein community-basiertes Projekt, das alle erwirtschafteten Gewinne an Hilfsorganisationen spendet, die extreme Armut und den Klimawandel bekämpfen. Ganz ähnlich wie der bekannte Namensgeber, der den Reichen nahm, um den Armen zu geben, setzen sich die Macher:innen so für mehr soziale Gerechtigkeit ein. Mittlerweile gibt es zwei Filialen in Berlin, in denen ein:e jede:r einkaufen gehen kann. Wer Mitglied bei dem genossenschaftsähnlichem Projekt wird, kauft dabei günstiger ein. Um mitzumachen, spendet man wahlweise einen monatlichen Festbetrag oder hilft drei Stunden monatlich im Bio-Markt mit aus. So entsteht ein mitgestaltbarer Community-Supermarkt, der gleichzeitig ein wunderbarer Kieztreff ist.

SIRPLUS – Lebensmittel retten

Die Rettermärkte von SIRPLUS finden sich mittlerweile an vier Standorten in Berlin. Für alle Nicht-Berliner:innen gibt es einen Online-Shop, wo man zahlreiche Lebensmittel vor der Tonne retten kann. Denn jedes Jahr werden 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschland weggeworfen. Darunter finden sich viele Produkte, die noch absolut genießbar sind und nur wegen ihrer von der Norm abweichenden Größe oder Form oder einem auslaufendem Mindesthaltbarkeitsdatum im Müll landen. Genau diese Produkte kann man bei SIRPLUS vor der Verschwendung retten und so ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft setzen.

Original Unverpackt – Zero-Waste Shopping

Gar nicht erst in der Tonne landen müssen derweil die Produkte aus den Original Unverpackt Läden, denn hier kauft man nach dem Zero-Waste-Prinzip ein. In den Berliner Läden und dem Online-Shop wird eine Vielfalt organischer, natürlicher und nachhaltiger Produkte angeboten, die ganz ohne Einwegverpackung daherkommen. Die Gründerin Milena Glimbovski hält seit Anbeginn der Gründung im Jahr 2012 Vorträge rund um die Themen Nachhaltigkeit, Zero Waste, Gründertum und Trends im Einzelhandel und möchte so nicht nur kleine Veränderungen im Alltag der Kund:innen anregen, sondern auch globale Unternehmen zum Umdenken und Handeln in eine nachhaltige Zukunft zu bringen.

GoodBuy – Weil guter Konsum die Welt besser macht

Kann Konsum die Welt besser machen? Ja, sagt der Shop GoodBuy, der mit seinem Berliner Store und Online-Shop zeigt, dass Konsum der Welt durchaus mehr zurückgeben kann, als er ihr nimmt. Das Ganze funktioniert mit Produkten von GoodBrands, die einen positiven Impact haben und beispielsweise Menschen helfen, die Umwelt schützen oder eine faire Welt fördern. Dabei schaut GoodBuy nicht nur ganz genau auf das Engagement der GoodBrands, sondern auch auf den eigenen gesamtgesellschaftlichen Mehrwert. So spendet das Sozialunternehmen einen Teil der Erlöse aus der Filiale beispielsweise an soziale und ökologische Projekte aus der Nachbarschaft. Mit einem plastikfreien und klimapositiven Versand sorgt GoodBuy außerdem dafür, dass die Bestellungen aus dem Online-Shop ebenfalls einen Mehrwert bieten.

Links: © Sirplus; rechts: © GoodBuy

Beim Putzen

Everdrop – Nachhaltige Reinigungsprodukte

Everdrop produziert clevere, nachhaltige Reinigungsprodukte in Tabform, bei der je ein Tab ein Putzmittel ergibt. Damit werden nicht nur Tonnen unnötiger Plastikmüll vermieden, sondern zugleich CO2-Emissionen eingespart, welche bei herkömmlichen Putzmitteln durch den Transport von Einwegplastik und Wasser anfallen. Bei den Inhaltsstoffen wird auf alles Unnötige verzichtet; die Hauptwirkstoffe sind Zitronensäure in Lebensmittelqualität, Natriumhydrogencarbonat, Tensid, ätherische Öle und je nach Reiniger ein Lebensmittel-Farbstoff. Von Everdrop gibt es übrigens auch Waschmittel, Naturschwammtücher, Spülmaschinentabs und, und, und.

NAIKED – Putzutensilien aus nachwachsenden Rohstoffen

Bei Naiked gibt es kein Schnickschnack, keine unnötigen Inhaltsstoffe und kein (Mikro-)Plastik. Die Produkte sollen in ihrer Handhabung konventionellen Ableger:innen in nichts nachstehen. Nur so kann flächendeckend mehr Nachhaltigkeit gelingen. Je mehr Menschen sich für eine ökologische Lebensweise entscheiden und auf nachhaltige Produkte setzen, je größer der Impact! Im Sortiment finden sich unter anderem Luffa-Spülschwämme, Spülbürsten und Geschirrhandtücher aus Baumwolle.

Naiked gehört zur wasserneutral GmbH und leistet damit der Familie um Hydrophil und Lamazuna Gesellschaft.

Links: © Everdrop; rechts: © Mary Loves / Naiked

Für Zwischendurch / Snacktime!

Forest Gum – plastikfreies Kaugummi

Wusstest du, dass herkömmliches Kaugummi aus derselben Plastikbasis wie Kunststoffflaschen oder Autoreifen besteht? Was in der Zutatenliste allgemein als „Kaumasse“ deklariert wird, ist also genau genommen ziemlich unlecker. Wie schön, dass es mit Forest Gum eine gute Alternative auf dem Markt gibt. Auf Basis des Chicle-Baums besteht das pflanzliche Kaugummi aus rein natürlichen Zutaten, ist zuckerfrei und verzichtet auf die Zugabe von künstlichen Aromen sowie chemischen Zusatzstoffen. Der Baum wächst in den Tropen Zentralamerikas, wo Forest Gum mit lokalen Partnerkooperativen zusammenarbeitet, die die Bäume traditionell und nachhaltig bewirtschaften. So trägt das Sozialunternehmen aktiv dazu bei, die Tropenwälder langfristig zu schützen und zu erhalten. Dank der direkten und fairen Zusammenarbeit mit den Partner:innen sorgt das junge Unternehmen zudem für bessere Lebensbedingungen für die Familien vor Ort.

the nu company – Genuss mit gutem Gewissen

Das Purpose-Unternehmen The Nu Company aus Leipzig stellt gesunde, plastikfreie und klimapositive Snacks wie Schoko-, Müsli- und Proteinriegel sowie Proteinshakes und Schoko-Nusscremes her. Dabei sind alle Produkte in Bio-Qualität, vegan, kommen ohne raffinierten Zucker daher und sind in einer speziell entwickelten, kompostierbaren Verpackung aus Zellulose verpackt. Für jedes verkaufte Produkt pflanzt das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Organisation Eden Projects einen Baum und unterstützt so Aufforstungsprojekte weltweit. Gemeinsam mit den Konsument:innen konnte das Sozialunternehmen so bereits über fünf Millionen Bäume pflanzen.

Links: © ForestGum; rechts: © the nu company

 

Dieser Artikel basiert auf dem gleichnamigen Artikel vom 8. August 2021 und wurde noch mal von der Redaktion aktualisiert.