Stricken ohne schlechtes Gewissen

© Raincloud & Sage

Bist du noch auf der Suche nach einem neuen Hobby für den Lockdown? Stricken ist nachweislich gesund. Und mit dem Garn von Raincloud & Sage rettest du obendrein ungenutzte Schafwolle vor der Tonne.

Wer schon einmal gebastelt oder gebacken hat, weiß, wieviel Spaß es machen kann, Dinge von Grund auf neu zu kreieren. Auch beim Stricken verhält es sich so. Das zeitlose Hobby mit langer Tradition birgt zudem gesundheitliche Benefits. So geht vom Stricken mit den sich immer wiederholenden, rhythmischen Bewegungen eine beruhigende Wirkung aus, die ähnlich wie eine Meditation wirkt. Eine ideale Beschäftigung für das aktuell doch vielerorts sehr aufgeriebene Gemüt.

Das Wollgarn, das man fürs Stricken verwendet, wird hierzulande jedoch eher als Abfallprodukt angesehen und nicht genügend wertgeschätzt. Vor allem Wolle aus kleineren Schafherden findet oftmals keine Abnehmer*innen und landet häufig im (Sonder-)Müll. Selbst wenn Hirt*innen ihre Wolle weiterverkaufen wollen, lässt sie sich nur schwer verkaufen, da sie auf dem internationalen Wollmarkt wenig bis gar keinen Wert hat. Ein echtes Problem, denn die Wolle fällt in der Schafhaltung immer an, da die Schafe in der Regel ein- bis zweimal im Jahr geschoren werden müssen. So „produziert“ ein Schaf allein circa 15 Wollknäuel im Jahr.

 

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Wolle gibt es oftmals aus nicht nachvollziehbaren, unethischen Quellen

Derzeit ist es gängige Praxis, das Strickgarn von anderswo zu importieren. Es ist schlichtweg kostengünstiger, Wolle aus größeren Schafherden zu verwenden und sie in anderen Ländern wie der Türkei oder China industriell weiterverarbeiten zu lassen. Aufgrund diverser Produktionsschritte lässt sich dabei nur schwer nachvollziehen, woher die Wolle ursprünglich genau stammt.

Gefragt ist dabei vor allem weiße Wolle aus großen Schafherden, die man in einem nächsten Schritt beliebig einfärben kann. Wolle von schwarzen Schafen findet keine Verwendung und wird weggeworfen, lieber färbt man weiße Wolle hinterher schwarz ein. Auch ungewöhnliche Wollarten fallen am internationalen Markt durch das Raster. 

Demgegenüber steht eine wachsende Anzahl von Menschen aus der Strick-Community, die sich fragen, woher ihr Strickgarn ursprünglich stammt. Sie sind zunehmend frustriert mit dem geringen lokalen Angebot, das nur schwer aufzufinden ist.

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Raincloud & Sage rettet Wolle von kleinen Schafherden aus Deutschland

Raincloud & Sage bietet mit ihrem nachhaltigen Strickgarn eine ideale Lösung für genau dieses Problem. Das Unternehmen aus Marburg rettet ungenutzte Wolle von kleinen Schafherden aus der Region, um nachhaltiges Strickgarn aus nachvollziehbaren Quellen herzustellen. Dabei ist das Unternehmen an jedem Schritt des Prozesses beteiligt – von der Beschaffung und dem direkten Einkauf von lokalen Hirt*innen über die Lieferung der Wolle an kleine Spinnereien aus der Region bis hin zur Verpackung und dem Versand.

Gegründet wurde das Unternehmen 2017 von Ruth Werwai, die ursprünglich aus Kanada stammt und zuvor jahrelang auf ihrem gleichnamigen Blog über ihre Auswanderung, ihren ersten Eindrücken von Marburg sowie ihrer großen Leidenschaft Stricken geschrieben hat. In Marburg gibt es viele Schafe und auf der Suche nach Strickgarn aus der Region kam Ruth schnell ins Gespräch mit den Schafhalter*innen vor Ort. Auch sie wussten nicht so recht, wohin mit der überschüssigen Wolle, die jedes Jahr auf Neue anfällt. 

Wolle von schwarzen Schafen ist bei Raincloud & Sage willkommen

Heute zahlt Raincloud & Sage den Schafhalter*innen einen fairen Preis für ihre Wolle und lässt dieses in Spinnereien aus der Region zu Strickgarn verwerten. Dabei ist auch die Wolle von schwarzen Schafen willkommen. Selbst ungewöhnliche Wolle, die üblicherweise nicht zum Stricken benutzt wird, wie zum Beispiel die des Ostfriesischen Milchschafs, wird sinnvoll genutzt. So entsteht ein rustikales, „schafiges“ Strickgarn, das sich beispielsweise ideal für Pullover, Mützen oder Handschuhe eignet.

Geringer Wasserverbrauch und Einfärbung mit pflanzlichen oder öko-zertifizierten Farbstoffen

Ruth bezieht dabei ausschließlich Wolle von Schäfer*innen, die sie selbst besucht hat und bei denen eine artgerechte Tierhaltung sichergestellt wird. Neben dem Retten der Wolle vor der Mülltonne, achtet sie auch in Zusammenarbeit mit den lokalen Spinnereien auf ökologische Aspekte: Beim Waschen der Wolle wird auf einen möglichst geringen Wasserverbrauch geachtet und bei der Färbung kommen ausschließlich pflanzliche oder ökologisch zertifizierte Farbstoffe zum Einsatz.

 

© Raincloud & Sage

 

War Raincloud & Sage ursprünglich eher als Nebenprojekt angedacht, wuchs das Unternehmen auf natürliche Weise an und wurde kurze Zeit später zu einem echten Vollzeitjob. Insgesamt 1.000 Kilogramm Wolle konnte Raincloud & Sage seit der Gründung vor der Tonne retten. In Zusammenarbeit mit Wollspinnereien vor Ort sind fünf einzigartige Chargen Strickgarn entstanden. Die gesamte Kollektion kann man online oder in ausgewählten Stores erwerben. 

In Zukunft möchte das Marburger Unternehmen in andere Regionen expandieren, mit weiteren Kollektiven zusammenarbeiten und für weitere ungewöhnliche Wollarten eine sinnvolle Verwendung finden. So ist demnächst die Produktion von Strickgarn mit Alpaka-Wolle geplant.

Hochwertiger Content für die Endkund*innen

Dankbarerweise übernimmt Raincloud & Sage im letzten Schritt auch die Vermarktung der Strickknäuel – eine Sache, für die die Produzent*innen eher keine Zeit haben. Mit einer ansprechenden Online-Präsenz macht das Unternehmen ihr hochwertiges Strickgarn einer breiten Masse zugänglich. Dabei kann die Gründerin Ruth Werwai auf ihre jahrelange Expertise als Bloggerin zurückgreifen. Auf dem Blog können sich Kund*innen heute von tollem Content inspirieren lassen, bei der die Nachhaltigkeit ebenfalls stets im Fokus steht.

 

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Dr. Andreas Renner, Co-Founder Gexsi: andreas@gexsi.com