Save the Grain stärkt die Marktmacht von Kleinbauern und hilft, Ernteverluste zu reduzieren
Die studentische Non-Profit-Initiative Save the Grain von der Universität Köln hat einen einfachen, allein mit Sonnenwärme betriebenen Trockner entwickelt, der in Togo und Guineau-Bissau in Westafrika zum Einsatz kommt. Mit diesem können landwirtschaftliche Produkte wie Mais, Maniok oder auch Mangos getrocknet und in luftdichten Säcken das ganze Jahr über sicher gelagert werden. Die Trockner lösen zwei Probleme:
- Sie erhöhen die Verfügbarkeit elementarer Nahrungsmittel. Denn gerade bei kleinbäuerlicher Produktion gehen oftmals bis zu 25% der Ernte durch fehlende Möglichkeit einer sicheren Lagerung verloren.
- Sie lösen die Abhängigkeit von Zwischenhändlern, die die Preise diktieren. Die Bauern gewinnen die Kontrolle zurück und können ihre Ernte dann verkaufen, wenn gute Preise erzielt werden. Dies ist in aller Regel nicht direkt nach der Ernte, wenn ein Überangebot herrscht.
Trocknungsanlagen zu bauen ist keine grundlegend neue Idee. Es fehlt aber an einfachen, Open-Source-Lösungen, die kostengünstig lokal hergestellt werden können und die ohne Strom auskommen. Die mit Hilfe von Ingenieur:innen der Universität Köln entwickelten Trocknungsanlagen von Save the Grain arbeiten mit der Wärme der durch die Sonne erzeugten Luftbewegung – also ohne aufwändige Photovoltaik oder wartungsintensive Aggregate. Die Anlagen sind low-tech und low-cost und können größtenteils lokal hergestellt werden.
13% der Ernte im südlichen Afrika geht jedes Jahr durch unzureichende Trocknung oder Lagerung im Durchschnitt verloren
60% Einkommenssteigerung wäre möglich, wenn die Ernte besser getrocknet und gelagert und dann verkauft werden kann, wenn die Nachfrage am größten ist.
Wer steckt hinter Save the Grain?
Save the Grain ist Teil des weltweiten universitären Enactus Netzwerks. Es wurde zunächst als deutsch-togolesische Studierenden-Initiative gestartet und soll demnächst als eigenständiges Social Business weiterentwickelt werden.
Das Team von Save the Grain hat im Juni den zweiten Platz beim Enactus Deutschland National Cup 2022 gewonnen und war zeitgleich auf internationaler Ebene unter den top 4 Teams des weltweiten Enactus Wettbewerbs “Race to feed the Planet” und werden ihre Lösung im Oktober in Puerto Rico auf dem Enactus World Cup pitchen.
Was wurde bislang erreicht?
- 2019 wurde ein erstes Trocknungshaus in Togo aufgebaut, das von einer neu gegründeten Genossenschaft mit 13 Bauern betrieben wird.
- 2022 wurde die zweite Generation des Trocknungshauses in Guinea-Bissau erfolgreich getestet. Die weitere Verbreitung der Anlagen soll gemeinsam mit der NGO Shelter for Life erfolgen, die bereits vor Ort tätig ist.
Über unsere Partnerschaft mit Enactus Germany haben wir Save the Grain bereits 2020 entdeckt und mit 500€ unterstützt. Dies wird jetzt auf 1500€ aufgestockt.
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Beitrag zu den 17 Zielen
Keine Armut
Durch die Trocknung und verbesserte Lagerung der Ernte kann diese das ganz Jahr über verkauft werden, nicht nur zur Erntezeit, wenn die Preise sehr niedrig sind.
Kein Hunger
Ernteverluste werden reduziert, die Lebensmittel sind länger haltbar
Industrie, Innovation und Infrastruktur
Verbreitung von kostengünstigen, smarten Erntetrocknungsanlagen im ländlichen Raum
Nachhaltiger Konsum und Produktion
Beitrag zu einer Zero-Waste-Wirtschaft durch Reduktion von Ernteverlusten
Hochwertige Bildung
Save the Grain schult die Kleinbauern im Hinblick auf die Möglichkeiten, Ernteverluste zu verringern und durch geschicktes Timing die Erlöse zu steigern