Deine Wirkung
Finanzierungszeitraum: 28.09.2018 bis 06.11.2018
Mit deiner Hilfe haben wir das EcoSack-Projekt unterstützt wie folgt:
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Finanziell
Wir haben das EcoSack-Projekt auf Wunsch ihrer Gründer nicht finanziell, sondern rein über Netzwerk Arbeit unterstützt (so dass mehr Geld für die anderen Projekte zur Verfügung steht).
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Netzwerk
Wir haben EcoSack ehrenamtlich zur B Corp Zertifizierung beraten und einen Dialog mit den Gründern von Share initiiert. Hier ging es darum, das 1:1 Prinzip, dass mit jedem gekauften Mülleimerbeutel ein Lösungsbeitrag zu plastikfreien Meeren geleistet wird, marktfähig zu machen.
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Medien
Weiteres Storytelling über EcoSack und die Frage, wie das Team ihre Vision einer Welt ohne Müll in den Meeren weiterverfolgen, ist als Teil unserer künftigen Medienarbeit fest eingeplant.
Einer mehr, einer weniger
Warum das Projekt Ecosack Müllbeutel aus Müll herstellt
Unser Erdöl. Dieses Lebenselixier unserer Zivilisation, scheinbar unerschöpfliche Quelle von Energie und Ressource für die Herstellung einer Vielzahl unterschiedlicher Produkte, wie Sportkleidung, Benzin und Kaugummis, wird verschwendet. Denn aus Erdöl werden auch unsere Mülleimerbeutel hergestellt, die wir mit Müll befüllen, um sie dann auf den Müll zu werfen. Dieses System zu ändern hat sich das Projekt Ecosack zum Ziel gesetzt. „Das ist ganz einfach“, erklärt uns Marie-Luise Steffens (64), Gründerin des Projekts Ecosack, „anstatt Erdöl verwenden wir ausschließlich Kunststoff-Abfälle für die Herstellung neuer Mülleimerbeutel“.
Klingt nicht ganz neu, ist das Recyclingsystem doch seit der Einführung des Grünen Punktes in den 90er Jahren in Deutschland bekannt. Und trotzdem wird immer noch 8% der weltweiten Erdölförderung dafür verwendet Plastik herzustellen. Da überrascht es nicht zu erfahren, dass wir Deutschen pro Jahr 8 Milliarden Plastiktüten verbrauchen, von denen nur jede 10te recycelt wird. Der Rest wird verbrannt oder auf Deponien gelagert, von wo aus sie in die Flüsse und Ozeane gelangen. Dort werden sie in kleine Fetzen zerrieben, von Tieren gegessen und landen so über unsere Nahrung in unserem Blut. Aber warum haben wir das bislang nicht geändert?
„Die Herausforderung war, dünne Folien für Müllbeutel herzustellen,“ erklärt Steffens. Dicke Folien, aus Low-Densitiy Polyethylen (Abk.: LDPE) würden schon seit langem aus recycelten Material bestehen, aber für unseren Hausgebrauch, in der Küche, im Badezimmer oder Büro nutzen wir Beutel aus dünnen Folien (High-Density Polyethylen; HDPE). Diese Folie konnte bisher nur aus Primärmaterial, sprich Erdöl, hergestellt werden. „Mit einem neuen Verfahren können wir nun eine LDPE-Folie herstellen, die so dünn ist wie HDPE“, sagt Steffens „und so Müllbeutel für den Heimbedarf produzieren, die zu 100% aus recyceltem Material bestehen.“ Jeder Beutel, der auf diese Weise hergestellt würde, bedeute einer weniger in den Weltmeeren. Gleichzeitig würde durch einen neuen Verschluss der Produktionsabfall auf ein Minimum reduziert, so Steffens. Dies führt dazu, dass Energie und indirekt weiteres Erdöl eingespart wird. Schließlich benötigen wir unser Lebenselixier für die Herstellung sinnvollerer Dinge, oder nicht?
Weitere Informationen:
Wer steckt dahinter?
Marie-Luise Steffens (64)
Seit mehr als 40 Jahren handelt die Geschäftsführerin der Nordio GmbH mit Dingen: unter anderem Schweineschmalz, Holzhäuser, Saunaduftkonzentrate, Handschuhe, Kondome, Heizungen, Fliesen und Müllbeuteln. Als aktive Verfechterin von Gerechtigkeit im Umgang mit Menschen und Natur entwarf sie gemeinsam mit einem langjährigen Partnerunternehmen das erste 100% recycelte Müllsacksortiment. „Weil es mir stinkt, dass wir immer noch Mülleimerbeutel aus Erdöl herstellen“, sagt Steffens. 2018 gründete sie das Projekt Ecosack und leitet es seitdem.
Arne Knöchel (37)
Der Umweltaktivist ist Ansprechpartner für Journalisten. Der Social Impact Alumni und Gründer eines Sozialunternehmens hat mit Ecosack ein Ziel: „In sieben Jahren wird nicht ein Müllsack in Deutschland verkauft, der aus Erdöl hergestellt wurde.“ Er arbeitet als Projektmanager bei Ecosack.
Warum ausgewählt
Marie-Luise Steffens ist eine bemerkenswerte Person. Im Umfeld der Social Enterprise-Szene ist die Zahl der Gründerinnen Ü60 verschwindend klein. Umso erfrischender, mit welcher Energie und Lebenserfahrung sie eine Lücke in unserem Konsumgütersektor schließt. Denn wer wusste schon, dass nahezu alle Abfallbeutel für den Haushaltsgebrauch heute noch aus Erdöl anstatt – wie naheliegend – aus gebrauchtem Plastikmüll hergestellt werden.
Mit Arne Knöchel hat sie einen Mitstreiter gewonnen, dem wir zutrauen, das Unternehmen Ecosack noch stärker in Richtung eines Unternehmens zu entwickeln, das Profit & Purpose immer weiter verschmelzt. Das Vorhaben, mit der Produktion Absatzkanäle für Plastikmüll zu entwickeln, die aus dem Meer gefischt werden, und vielleicht auch mit dem Verkauf eines jeden Müllbeutels Initiativen wie das Ocean Clean-up Projekt zu unterstützen und so Millionen von Kunden als Teil der Lösung einzubinden, begeistert uns.
Video
Wir lieben dieses Video. Wer nach den ersten Sekunden ein biederes Team vermutet, wird eines bessere belehrt. 100% Power und Emotionen stecken hinter diesem Projekt:
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