6 inspirierende Bücher, die einen das große Ganze sehen lassen
Wir stellen euch 6 Bücher vor, die den Blick weiten und einen das große Ganze sehen lassen. Dabei liefert diese inspirierende Lektüre Antworten und Lösungen auf die größten Fragen unserer Zeit.
Jetzt, da es draußen allmählich wieder kälter wird und die Blätter sich langsam verfärben, beginnt gleichzeitig die gemütliche Jahreszeit, bei der wir wieder mehr Zeit zuhause verbringen. Neben ersten wärmenden Kürbissuppen und romantischen Kerzenlicht, ist dabei fast nichts erholsamer, als es sich mit einem guten Buch auf dem Sofa und einer Tasse Tee bequem zu machen. Wenn es dann noch um Themen geht, die die größten Fragen unserer Zeit betreffen und inspirierende Lösungsvorschläge aufgezeigt werden, weitet dies nicht nur den eigenen Blick, sondern macht das graue Wetter vor dem Fenster irgendwie auch etwas erträglicher. Zum Herbstbeginn stellen wir dir sechs inspirierende Bücher von Autorinnen und Autoren vor, die einen das große Ganze sehen lassen.
“Wir sind das Klima!: Wie wir unseren Planeten schon beim Frühstück retten können”
Der Autor Jonathan Safran Foer wurde mit seinem Bestseller “Tiere essen” einer breiten Leser:innenschaft bekannt. Darin hat er seine Lesenden vor allem dazu bewegt, das eigene Essverhalten gehörig zu überdenken, viele wurden nach der Lektüre zu Vegetarier:innen. In seinem zweiten Buch nimmt sich der Autor der wohl wichtigsten Herausforderung unserer Zeit an: der Klimakrise. Das Schöne daran ist, dass er direkt einen Lösungsansatz mitliefert, den man einfach in den eigenen Alltag integrieren und quasi direkt umsetzen kann. Sein Buch bespricht überzeugend, wie wirkungsvoll es wäre, wenn wir nur einmal täglich zur Hauptmahlzeit tierische Produkte zu uns nehmen würden und welche Auswirkungen dies auf die globale Massentierhaltung, die zu den Hauptproduzenten von CO2 und Methangas gehören, hätte. Foer bringt in seinem Buch “Wir sind das Klima!: Wie wir unseren Planeten schon beim Frühstück retten können” zahlreiche weitere gelungene Beispiele, die dazu inspirieren, selbst aktiv zu werden. Welchen Impact das Buch auf die Leser:innen hatte, zeigte sich kurz nach der Veröffentlichung, als der Gründer einer namhaften Drogeriekette nach der Lektüre kurzerhand beschloss, 25.000 Exemplare des Buches unter seinen Kund:innen zu verschenken und weitere 2.000 Exemplare an alle Bundestagsabgeordneten und Vorstände aller deutschen DAX-Unternehmen verschickte.
„Warum nur ein Green New Deal unseren Planeten retten kann”
Mit dem Begriff “Green New Deal” werden verschiedene Konzepte für eine ökologische Wende bezeichnet, die sich von der Industriegesellschaft wegbewegen und vor allem auf eine in den USA existierende Bewegung zurückgehen. Basierend auf dem von dem ehemaligen Präsidenten Roosevelt geprägten Begriff des “New Deals”, der wiederum auf den aus dem Kartenspiel kommenden Begriff des “new deals” zurückgeht, bei dem die Karten neu gemischt und verteilt werden, soll mit dieser Begrifflichkeit ein Neuanfang symbolisiert werden. Wie so eine Neuausrichtung aussehen, beschreibt die renommierte Umweltaktivistin und Autorin Naomi Klein in ihrem Buch “Warum nur ein Green New Deal unseren Planeten retten kann”, die sich seit vielen Jahren mit den Auswirkungen des Klimawandels beschäftigt. In einer Art Streitschrift, die vergangene und aktuelle Essays und Reden der Autorin vereint, zeigt sie auf, was alles schief läuft und wie ein klimafreundlicher Umbau der Wirtschaft gelingen kann. Dabei geht sie auch darauf ein, welchen positiven Einfluss Protestbewegungen wie “Fridays For Future” auf die wichtigen Entscheidungsträger:innen in der Politik und Wirtschaft haben. Mit aufrüttelnden Fakten motiviert sie die Lesenden, selbst zu handeln und aktiv zu werden, damit eine grüne Neuausrichtung gemeinsam gelingen kann.
„Utopien für Realisten“
Der niederländische Historiker und Autor Rutger Bregman gehört zu den bekanntesten jungen Denkern unserer Zeit. Die englische Tageszeitung “The Guardian” bezeichnete den Autor jüngst als “dänisches Wunderkind für neue Ideen”. In seinem Bestseller “Utopien für Realisten” trägt Bregman verschiedene Lösungsansätze für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt, des Familienlebens und des gesamten globalen Gefüges auf mitreißende und inspirierende Weise zusammen. Dabei erfahren die Leser:innen unter anderem, welche Rolle das bedingungslose Grundeinkommen, eine 15-Stunden-Woche und offene Grenzen spielen würden. Seine neuartigen Ideen werden mit den Errungenschaften aus der Vergangenheit untermauert, die beeindruckend zeigen, dass wir frühere Utopien wie die Abschaffung der Sklaverei, die Demokratie und das Frauenwahlrecht schon mehrfach – und oft schneller als angenommen – erfolgreich umgesetzt haben. Dabei sagt Bregman: “Das wahre Problem unserer Zeit ist nicht, dass es uns nicht gut ginge oder dass es uns ins Zukunft schlechter gehen könnte. Das wahre Problem ist, dass wir uns nichts Besseres vorstellen können.” Er ist überzeugt, dass wir das Unmögliche wagen müssen, um Lösungen auf die Probleme dieser Zeit zu finden.
„WIR. Weil nicht egal sein darf, was morgen ist”
Auch die Unternehmerin, Moderatorin und Autorin Louisa Dellert ist sich den drängenden Herausforderungen unserer Zeit mehr als bewusst. Tagtäglich verfolgen fast 500.000 Follower:innen den Instagram-Kanal der einstigen Fitness-Influencerin, die ihren Fokus längst auf wichtigere Themen wie Klimaschutz, Gleichberechtigung und Politik gelenkt hat. Für ihre Reportagen reist sie durchs ganze Land, trifft auf zahlreiche Menschen und spricht mit den Betroffenen über Themen, die uns alle etwas angehen. In ihrem neuen Buch “WIR. Weil nicht egal sein darf, was morgen ist” begibt sich Dellert auf eine digitale Deutschlandreise, bei der sie mit verschiedenen Menschen über gesellschaftspolitische Themen wie Feminismus, Migration, Alltagsrassismus, Changen(un)gleichheit und digitale Gewalt spricht. Dabei lädt sie die Lesenden zu einer neuen Debattenkultur ein, bei der wir uns einander zuhören, miteinander streiten, voneinander lernen und etwaige Vorurteile abbauen. Getreu dem Motto “Brücken bauen, statt Einbahnstraßen” ist diese neue Debattenkultur für Dellert unabdingbar, um gemeinsam ein besseres Morgen zu gestalten. Dass es die Autorin damit ernst meint, zeigt sie dadurch, dass sie alle Erlöse, die sie mit dem Verkauf des Buchs einnimmt, an Organisationen spendet, die einen positiven Beitrag zu einem gesellschaftlichen Miteinander leisten.
„Factfulness: Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist“
“Factfulness: Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist” beginnt mit einem Quiz über die Welt und unsere Sicht darauf. So fragt der Autor die Lesenden beispielsweise, inwieweit sich in den letzten 20 Jahren der Anteil extrem armer Menschen verändert hat. Schätze doch mal: Hat er sich fast verdoppelt, nicht verändert oder deutlich mehr als halbiert? Richtig ist letzteres – nur wissen das meist nur wenige. Den Grund dafür sieht der Autor in unserem Gehirn, das zu einer dramatisierenden Weltsicht neigt und dabei auch durch die Vielzahl von negativen Nachrichtenmeldungen über Katastrophen, Kriege und Krankheiten beeinflusst wird. In seinem Werk nutzt der Gesundheitsforscher Hans Rosling die heilende Kraft von fundierten Fakten, um diese pessimistische Sichtweise auf die Welt zu widerlegen. Zahlreiche Statistiken, Diagramme und Kurven zeigen auf, dass die Welt gar nicht so schlecht ist, wie man vielleicht annehmen würde. Und das sorgt am Ende dafür, dass die Lesenden mit einer hoffnungsvollen Sicht auf die Welt blicken und dazu motiviert werden, selbst aktiv zu werden.
“Sprache und Sein”
In ihrem ersten Buch “Sprache und Sein” beschreibt die einflussreiche Journalistin und Politik-Aktivistin Kübra Gümüşay, welche Macht unsere Sprache auf unser Denken und die Politik ausübt. Entstanden ist das Werk in einer Zeit, in der hasserfüllte Diskurse und eine zunehmende gesellschaftliche Polarisierung die Medienkultur in Deutschland prägen. An zahlreichen persönlichen Beispielen reflektiert und zeigt Gümüşay den Leser:innen eindrucksvoll, welche Grenzen die eigene Sprache uns dabei oftmals aufweist und wie eine inklusive Sprache dabei helfen würde, ein Zuhause für alle zu formen. In ihrem Werk plädiert die Autorin für eine Sprache, die Menschen nicht auf Kategorien reduziert und stattdessen in ihrem ganzen Facettenreichtum existieren lässt. Damit gibt sie den Lesenden wertvolle Denkanstöße mit auf den Weg, das eigene und gesellschaftliche Sprechen einmal zu reflektieren und ganz neu zu denken.
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